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/ 03.06.2013
Christoph Knill

Staatlichkeit im Wandel. Großbritannien im Spannungsfeld innenpolitischer Reformen und europäischer Integration

Wiesbaden: Deutscher Universitäts-Verlag 1995; 332 S.; brosch., 68,- DM; ISBN 3-8244-4173-X
Ausgehend von der zunehmenden Obsoleszenz klassischer Souveränitätsvorstellungen (nach innen und außen) fragt der Autor nach den konkreten Veränderungseffekten, die sich für die Staatlichkeit Großbritanniens aus den inneren Reformen der Thatcher-Regierung und der suprastaatlichen Einbindung des Landes in die europäische Politik ergeben haben. Am Beispiel der Luftreinhaltepolitik wird gezeigt, wie die seit über hundert Jahren bestehende Regulierungspraxis durch ein stärker formalisiertes und interventionistisches Steuerungskonzept ersetzt wurde, das der europäischen Politik seither Schrittmacherdienste leistet. Die innovative Rolle der Briten manifestiert sich dabei insbesondere im prozeduralen Bereich - bei der Offenlegung administrativer und industrieller Entscheidungsprozesse. Sie mündet in eine neue Architektur des britischen Staates, die gekennzeichnet ist durch eine marktwirtschaftlich orientierte Aufgabenerfüllung, bei der nur noch die zentralen Steuerungs- und Lenkungsfunktionen von einem - stark geschrumpften - Kernbestand des politisch-administrativen Systems wahrgenommen werden, während die Politikimplementation bzw. die Bereitstellung staatlicher Leistungen ausgelagerten Sonderbehörden oder privaten Trägern vorbehalten bleibt (316 f.).
Frank Decker (FD)
Prof. Dr., Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie, Universität Bonn.
Rubrizierung: 2.612.22.263.13.7 Empfohlene Zitierweise: Frank Decker, Rezension zu: Christoph Knill: Staatlichkeit im Wandel. Wiesbaden: 1995, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/905-staatlichkeit-im-wandel_806, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 806 Rezension drucken
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