/ 31.05.2013
Peter Nitschke
Staatsräson kontra Utopie? Von Thomas Müntzer bis zu Friedrich II. von Preußen
Stuttgart/Weimar: Verlag J. B. Metzler 1995; 320 S.; 68,- DM; ISBN 3-476-01344-8Habilschrift Historisches Seminar Münster; Erstgutachter: K. Hahn. - Schließen sich Staatsräson und Utopie gegenseitig aus oder sind es dialektisch-komplementäre Begriffe? Nitschke neigt in seiner Arbeit letzterem zu. Er untersucht detailliert acht Theoretiker von unterschiedlichem Gewicht zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert (von Nitschke als "Prämoderne" bezeichnet), die alle auch in irgendeiner Form als Praktiker der Politik wirkten. Die einleitenden methodologischen Überlegungen sollten von Ideenhistorikern beachtet werden, das abschließende Plädoyer für die funktionale Unverzichtbarkeit der Utopie in der Moderne zeigt, daß politikwissenschaftliche Ideengeschichte im Verständnis des Autors erheblich mehr ist als historische Kontemplation ohne Folgen für die Gegenwart. Ein wichtiges und zeitgemäßes Buch.
Michael Dreyer (MD)
Prof. Dr., Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena.
Rubrizierung: 5.33 | 5.31 | 5.32
Empfohlene Zitierweise: Michael Dreyer, Rezension zu: Peter Nitschke: Staatsräson kontra Utopie? Stuttgart/Weimar: 1995, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/562-staatsraeson-kontra-utopie_352, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 352
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Prof. Dr., Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena.
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