/ 06.06.2013

Josef Grässle-Münscher
Terror und Herrschaft. Die Selbstbespiegelung der Macht
Hamburg: Europäische Verlagsanstalt 2002; 165 S.; brosch., 15,- €; ISBN 3-434-50531-8Die Zusammenhänge zwischen Macht und Herrschaft auf der einen sowie Gewalt und Bedrohung des Bestehenden auf der anderen Seite sind die zentralen Themen des Strafrechtlers Grässle-Münscher. Die Maßnahmen, die eine gesellschaftliche Ordnung ergreift, um in ihrem Bestand sicher zu sein und von Chaos verschont zu bleiben, unterzieht er einer genauen Analyse. Eine der vielen Erkenntnisse dabei ist die, dass Definitionen des Terrorismus und Gesetze zu seiner Bekämpfung immer im Kontext der politischen Zusammenhänge gesehen werden müssen: "Terrorismus ist kein Zustand, keine unverbundene historische Tatsache, keine bloße kriminelle Tat, sondern Teil der geschichtlichen Auseinandersetzung." (12) Für die Politik der Staaten bedeutet das eine Annäherung zwischen innerer und äußerer Sicherheit. Die reichen Länder haben mit dem Krieg, dessen Ziel die Ausschaltung der äußeren Sicherheitsrisiken war, ihren Charakter gewandelt: "Die Herrschaft in den reichen Ländern hat sich vom Sicherheitsstaat in den Machtstaat gewandelt." (160) Klug schildert der Autor diese Prozesse, und warum sie ihr Ziel, mehr Sicherheit zu schaffen, letztlich verfehlen.
Inhaltsübersicht: Das Herz des Staates; Die Feldzüge gegen den Kommunismus und Terrorismus; Bürgergesellschaft und Terrorismus; Bürgergesellschaft und Krieg; Guantanamo.
Florian Peter Kühn (KÜ)
Dr., M. P. S., wiss. Mitarbeiter, Institut für Internationale Politik, Helmut-Schmidt-Universität, Hamburg.
Rubrizierung: 2.37 | 2.32 | 2.343
Empfohlene Zitierweise: Florian Peter Kühn, Rezension zu: Josef Grässle-Münscher: Terror und Herrschaft. Hamburg: 2002, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/8810-terror-und-herrschaft_18978, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 18978
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Dr., M. P. S., wiss. Mitarbeiter, Institut für Internationale Politik, Helmut-Schmidt-Universität, Hamburg.
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