/ 31.05.2013
Siegfried Bachmann (Hrsg.)
Theodor Geiger. Soziologe in einer Zeit "zwischen Pathos und Nüchternheit" Beiträge zu Leben und Werk
Berlin: Duncker & Humblot 1995; 492 S.; 148,- DM; ISBN 3-428-08099-81991 wäre der 100. Geburtstag von Theodor Geiger gewesen. Aus diesem Anlaß entstand die vorliegende Aufsatzsammlung, die das breite Schaffensspektrum des Verstorbenen ehren möchte. Neben verschiedenen allgemeinen Würdigungen der Person werden - entsprechend Geigers wissenschaftlichen Schwerpunkten - seine Arbeiten zur Wissens- und Rechtssoziologie vorgestellt und nicht selten durch deren Rezeptionsgeschichte gewürdigt.
Das Gesamtporträt der einzelnen Aufsätze zeigt Geiger zu Recht als ideologiekritischen Aufklärer, dessen man sich nicht nur erinnern sollte, sondern der durch seine Studien noch immer aktuell ist.
Inhalt: I. Theodor Geiger: Leben und Werk: René König: Theodor Geiger (1891-1952). Nekrolog (13-19); Siegfried Bachmann: Theodor Geiger, Soziologe in einer Zeit „zwischen Pathos und Nüchternheit“ (21-69); Torben Agersnap: Theodor Geiger’s Work in Denmark (71-81). II. Ideologiekritik, Wissenssoziologie: Hans Albert: Intellektueller Humanismus. Theodor Geiger als Ideologiekritiker und als Vertreter der Aufklärung (85-106); Ulrich Arens: Theodor Geigers Kritik der Wissenssoziologie (107-115); Horst Pöttker: Erkenntnisinteressen - Öffentlichkeit - Modernität. Wissenssoziologische Konzepte bei Theodor Geiger und Jürgen Habermas (117-143). III. Soziologie des Rechts: Erhard Blankenburg: Nutzen und Grenzen eines graduellen Rechtsbegriffs (147-157); Herbert Helmrich: Theodor Geigers Konzept des Rechts als Normierung von Verhaltenserwartungen in der Sicht der neueren Verhaltensforschung (159-193); Raimund Jakob: Rechtsbewußtsein und Normenkonflikt. Gedanken zur Aktualität von Theodor Geigers Überlegungen zu Recht und Moral (195-210); Kasimierz Opalek: Unterschiedliche Normbegriffe: Theodor Geiger und analytische Normentheorie (211-226); Manfred Rehbinder: Ist Geigers Demokratietherapie realistisch? (227-238); Gregorio Robles: "Reine Rechtssoziologie" vs. „Reine Rechtslehre“. Zur Effektivität und Geltung des Rechts (239-252); Edgar Michael Wenz: Von der Rechtsforschung zur Gesetzgebung. Gedanken zur Rechtssoziologie Theodor Geigers (253-269). IV. Sozialstruktur/Soziale Schichtung: Rainer Geißler: Die Bedeutung Theodor Geigers für die Sozialstrukturanalyse der modernen Gesellschaft (273-297). V. Bildung/Erziehung in soziologischer Perspektive: Hans Tietgens: Die Relevanz Theodor Geigers für Konzepte politischer Bildung (301-315); Johannes Weinberg: Gesellschaftsanalyse und individuelle Selbstbestimmung. Theodor Geiger als Erziehungsskeptiker (341-362); Uwe Sandfuchs: Theodor Geigers Beitrag zur universitären Lehrerausbildung und zur Schulpolitik im Freistaat Braunschweig 1928-1933 (363-484); Richard G. E. Müller: Erinnerungen an Theodor (385-386); Wladyslaw Markiewicz: Die Rezeption von Theodor Geigers Werk in der polnischen Soziologie (389-393).
Oliver Lembcke (OL)
Dr., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 5.2 | 2.343 | 1.3
Empfohlene Zitierweise: Oliver Lembcke, Rezension zu: Siegfried Bachmann (Hrsg.): Theodor Geiger. Soziologe in einer Zeit "zwischen Pathos und Nüchternheit" Berlin: 1995, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/560-theodor-geiger-soziologe-in-einer-zeit-zwischen-pathos-und-nuechternheit_350, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 350
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Dr., Politikwissenschaftler.
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