Aus zweierlei Gründen lohne eine Beschäftigung mit dem britischen Premierminister Blair, schreibt der Journalist Mischler. Dessen Wirtschafts- und Sozialpolitik, in der Eigenverantwortung und Eigeninitiative im Mittelpunkt stehen, könne der „verfahrenen deutschen Reformdiskussion als Orientierungshilfe dienen“ (9). Außerdem sei die Irak-Politik Blairs von Interesse, die in dem Glauben des überzeugten Christen wurzele, „dass sich gute und böse Kräfte auf der Welt in einem ständigen Widerstreit befinden und dass auf die Niederschlagung des Bösen automatisch das Gute folgt“ (13). Mischler beschreibt die Ideenwelt Blairs sowie diese beiden Politikbereiche in erster Linie auf der Grundlage von Medienberichten, wobei er sich oft und ausführlich auch auf deutsche Tageszeitungen bezieht. Wissenschaftliche Literatur wurde kaum ausgewertet, auch eigene Interviews sind augenscheinlich nicht geführt worden. Die insgesamt als eher populärwissenschaftlich einzuordnende Darstellung liest sich etwas trocken und bietet über die Person Blairs hinaus keine Einblicke in das politische System Großbritanniens.