/ 06.06.2013
Larry A. Swatuk / Lars Wirkus (Hrsg.)
Transboundary Water Governance in Southern Africa. Examining Underexplored Dimensions
Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2009 (Sustainable Peace and Global Security Governance 2); 211 S.; brosch., 34,- €; ISBN 978-3-8329-4140-6In dieser Ansammlung von Fallstudien aus dem südlichen Afrika geht es vor allem um das grenzüberschreitende Management des Oberflächenwassers und des Grundwassers durch zwei oder mehr souveräne Staaten. Dieser Ansatz wird zunehmend im internationalen Recht kodifiziert. Swatuk und Wirkus führen einleitend aus, dass die Kodifizierung in einer ersten Stufe als bilaterales Abkommen hinsichtlich des spezifischen Gebrauches des Wassers geplant wird, das sich meist an den geografischen Ausdehnungen von Flüssen orientiert. Mit der Zeit habe diese Praxis zu generalisierten Grundregeln geführt, die als Richtlinien, Normen und Verfahren über das Management von internationalen Flüssen bezeichnet werden. So habe sich zwar zunehmend ein rechtlicher Rahmen für grenzüberschreitendes Wassermanagement entwickelt, jedoch bleibe der tatsächliche Gebrauch vieler der geteilten Frischwasservorkommen der Welt außerhalb dieses meistens ideal-typischen Rahmens – die Autoren erinnern an Trinkwasserkriege. Volker Boege untersucht in seinem Beitrag das grenzübergreifende Wassermanagement schwacher Staaten. Diese seien gekennzeichnet durch die mangelnde Kapazität staatlicher Institutionen, sie könnten nicht das Recht durchsetzen, das Gewaltmonopol ausüben oder auch nur die elementarsten öffentlichen Dienstleistungen zur Verfügung zu stellen. Boege bezieht sich in diesem Kontext auf den klassischen Staat nach Max Weber und auf die Ähnlichkeiten zu mittelalterlichen sozio-politischen Strukturen. Da sich viele traditionelle Strukturen im südlichen Afrika erhalten haben, empfiehlt er, sich nicht so sehr auf die Verbesserung staatlicher Kapazitäten zu konzentrieren, sondern mit den Akteuren und vorhandenen Institutionen der Grenzregion zu kooperieren: „that will positively influence the stability of societies, strengthen societal and state institutions, and enhance their legitimacy“ (43).
Timo Lüth (TIL)
Student, Institut für Politische Wissenschaft, Universität Hamburg.
Rubrizierung: 2.67 | 4.45 | 2.21 | 2.263
Empfohlene Zitierweise: Timo Lüth, Rezension zu: Larry A. Swatuk / Lars Wirkus (Hrsg.): Transboundary Water Governance in Southern Africa. Baden-Baden: 2009, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/9091-transboundary-water-governance-in-southern-africa_36625, veröffentlicht am 02.07.2009.
Buch-Nr.: 36625
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Student, Institut für Politische Wissenschaft, Universität Hamburg.
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