Die Welt steht am Rande eines neuen Mittelalters, provoziert Khanna, und erwartet eine unruhige Zeit: unklare Machtkonstellationen und wirtschaftliche Unsicherheit gepaart mit ausbrechenden Konflikten. Die Staaten, wie sie heute bestehen, hätten enttäuscht und könnten keine Lösungen für Probleme wie Terrorismus und Armut finden, die althergebrachte Diplomatie, wie sie von diesen Staaten betrieben wird, erlaube keine Antworten auf aktuelle, geschweige denn zukünftige Fragen mehr. Für Khanna ist es unabdingbar, neue Machtfaktoren wie grenzüberschreitende Nichtregierungsorganisationen, globale Unternehmen und Unternehmer aller Länder in die Gleichung mit aufzunehmen, um diplomatische Fortschritte zu erzielen und weltweit akzeptable Lösungen für Hunger und Armut zu erarbeiten. Dafür ist Khanna die repräsentative Demokratie nicht genug, sondern mehr als die Aktivitäten einer Regierung sei der Erfolg individuellen Handelns entscheidend. Zudem sei seiner Ansicht nach nur das Handeln auf lokaler Ebene wirklich Erfolg versprechend. Um seine Thesen zu untermauern zitiert Khanna eine enzylopädische Breite von Beispielen aus Weltgeschichte, neuerer Geschichte, aus Regierungsberichten und Boulevardpresse. Dabei sind seine Thesen plakativ und eingängig. Seine „provokanten“ Lösungsansätze werden in der Wissenschaft schon seit vielen Jahren diskutiert, insofern sind sie dem Fachpublikum bekannt. Für den aktualitätsinteressierten Laien mag der Band hingegen eine kurzweilige Lektüre bieten.