Politikwiss. Diss. Siegen; Gutachter: J. Bellers, G. Hufnagel. - Die zentrale These des Werkes ist, dass im Zeitalter der Globalisierung Außenpolitik nicht mehr durch die klassischen, von Max Weber analysierten Modi der Legitimation gerechtfertigt werden kann. Weder charismatische Führer allein noch der Verweis auf Tradition oder Gesetzeskonformität können nach Ansicht des Autors für die Legitimation außenpolitischen Handelns genügen. Die Pluralisierung von Lebensformen, die Individualisierung der Lebensweisen und die Kontingenzerfahrungen in der Moderne haben, so der Autor, die herkömmlichen Rechtfertigungsmuster anachronistisch gemacht. Dieses Desiderat wird seiner Meinung nach von politischer Theorie übernommen. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Typen der Legitimation könne politische Theorie die Tendenzen von Pluralisierung, Individualisierung und Kontingenzerfahrung auffangen, da sie ein kohärentes, universales und normativ aufgeladenes Interpretationsmuster für politische Vorgänge anbiete. Der Autor beschränkt sich explizit auf den Aufweis legitimierender Wirkung politischer Theorien, er entwickelt keine eigene politische Theorie für die Legitimation von Außenpolitik. Die kursierenden Theorien internationaler Beziehungen wie Realismus, Institutionalismus und Idealismus typologisiert er im Hinblick auf ihre normative Kraft, ohne jedoch die eine grundsätzlich für geeigneter oder gar richtiger zu erachten als die andere.