Extremismus von links. Ein- und Zuordnungen eines politischen Phänomens
Das politische Phänomen des Linksextremismus wird in der Literatur selten isoliert betrachtet. In Einführungen und Überblicksdarstellungen wird zunächst der gemeinsame Nenner der Extremismen, sei es Links-, Rechts- oder islamistischer Terrorismus, hervorgehoben: die Gegnerschaft zur Demokratie. Eine weitere Gemeinsamkeit besteht in der Ablehnung eines vereinten Europas.
Das politische Phänomen des Linksextremismus wird in der Literatur selten isoliert betrachtet. In Einführungen wie der von Steffen Kailitz – „Politischer Extremismus in der Bundesrepublik Deutschland“ – oder Überblicksdarstellungen – zum Beispiel: Eckhard Jesse / Tom Thieme (Hrsg.): „Extremismus in den EU-Staaten“ – wird zunächst der gemeinsame Nenner der Extremismen, sei es Links-, Rechts- oder islamistischer Terrorismus, hervorgehoben: die Gegnerschaft zur Demokratie. Eine weitere Gemeinsamkeit besteht in der Ablehnung eines vereinten Europas, wie Anton Pelinka schreibt.
Armin Pfahl-Traughber versteht unter Linksextremismus politische Bestrebungen, die der Gleichheit eine hervorgehobene Position zuweisen, die sich gegen den demokratischen Verfassungsstaat wenden und die auch Gewalt als Mittel der politischen Auseinandersetzung akzeptieren.
Inwieweit aber stellt der Linksextremismus eine konkrete Gefahr für den liberalen Rechtsstaat dar? Während in einigen Büchern von tatsächlich geschlagenen Schlachten berichtet wird – ob vom Häuserkampf in Hamburg oder von den ausschließlich gegen Sachen gerichteten Aktionen des Weather Underground in den USA – oder der linke Fixstern „Rote Flora“ im Mittelpunkt der Darstellung steht, wird in anderen Publikationen über das extremistische Potenzial der PDS, später: Die Linke, debattiert. Tom Mannewitz gibt mit seiner vergleichenden Untersuchung linksextremistischer Parteien in Europa eher Entwarnung: Diese hätten in den vergangenen drei Jahrzehnten vornehmlich schlechte Wahlergebnisse erzielt und stellten in ihrer politisch-praktischen Bezogenheit auf den Parlamentarismus keine Bedrohung desselben dar. Linksextremismus sei heute eher ein kulturelles Problem. Der beste Demokratieschutz bestehe daher in einer aktiven Sozialpolitik, die den negativen Folgen von Globalisierung und Arbeitsmarktkrisen entgegenwirke, und nicht in der Ausgrenzung dieser Parteien – im Gegenteil, bislang sei auf deren politische Einbindung stets die Entzauberung gefolgt.
Was will die rote Lucy? Ein Gespräch mit der Rebellin Redler
Berlin: edition ost 2007; 96 S.; brosch., 7,90 €; ISBN 978-3-360-01088-9Politische Extreme. Eine Wort- und Begriffsgeschichte von der Antike in die Gegenwart
Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2006 (Schriften des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung 31); 310 S.; geb., 39,90 €; ISBN 978-3-525-36908-1Vergleichende Extremismusforschung
Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2005 (Extremismus und Demokratie 11); 413 S.; brosch., 39,- €; ISBN 3-8329-0997-4Häuserkampf II. Wir wollen alles – Hausbesetzungen in Hamburg
Hamburg: LAIKA Verlag 2013 (Bibliothek des Widerstands 22); 295 S.; 29,90 €; ISBN 978-3-942281-18-8Weather Underground. Stadtguerilla in den USA
Hamburg: LAIKA Verlag 2010 (Bibliothek des Widerstands 6); 192 S.; 26,90 €; ISBN 978-3-942281-75-1Linksextrem – Deutschlands unterschätzte Gefahr? Zwischen Brandanschlag und Bundestagsmandat
Paderborn u. a.: Ferdinand Schöningh 2011; 200 S.; 24,90 €; ISBN 978-3-506-77242-8Extremismus. Theorien - Konzepte - Formen
München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag 2012 (Lehr- und Handbücher der Politikwissenschaft); 460 S.; brosch., 39,80 €; ISBN 978-3-486-59793-6Politischer Extremismus. Theorie und Analyse am Beispiel der Parteien REP und PDS
Berlin: Weißensee Verlag 2000; 362 S.; 25,- €; ISBN 3-934479-24-3Streitbare Demokratie in Deutschland und den Vereinigten Staaten. Der staatliche Umgang mit nichtgewalttätigem politischem Extremismus im Vergleich
Wiesbaden: Springer VS 2015; 450 S.; softc., 59,99 €; ISBN 978-3-658-08313-7Ordnung. Macht. Extremismus. Effekte und Alternativen des Extremismus-Modells
Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2011; 376 S.; 29,95 €; ISBN 978-3-531-17998-8Diskurse des Extremen. Über Extremismus und Radikalität in Theorie, Literatur und Medien
Würzburg: Königshausen & Neumann 2005 (Film - Medium - Diskurs 6); 211 S.; brosch., 24,80 €; ISBN 3-8260-2878-3Extremismus in Deutschland. Schwerpunkte, Vergleiche, Perspektiven
Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2013 (Extremismus und Demokratie 26); 608 S.; 89,- €; ISBN 978-3-8487-0090-5"Rote Flora". Ziele, Mittel und Wirkungen eines linksautonomen Zentrums in Hamburg
Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2011 (Extremismus und Demokratie 21); 402 S.; brosch., 59,- €; ISBN 978-3-8329-6996-7Politischer Extremismus
Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2006 (Elemente der Politik); 147 S.; brosch., 12,90 €; ISBN 978-3-531-14747-5Die Linke – der smarte Extremismus einer deutschen Partei
München: Olzog 2008; 288 S.; hardc., 24,90 €; ISBN 978-3-7892-8257-7Wie gefährlich ist Extremismus? Gefahren durch Extremismus, Gefahren im Umgang mit Extremismus
Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2015 (Zeitschrift für Politikwissenschaft. Sonderband 2015 I); 221 S.; 44,- €; ISBN 978-3-8487-1126-0Extremismus und Demokratie, Parteien und Wahlen. Historisch-politische Streifzüge
Köln/Weimar/Wien: Böhlau Verlag 2015; 488 S.; 60,- €; ISBN 978-3-412-22302-1Extremismus in den EU-Staaten
Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2011; 505 S.; brosch., 39,95 €; ISBN 978-3-531-17065-7Politischer Extremismus in der Bundesrepublik Deutschland. Eine Einführung
Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2004; 258 S.; brosch., 19,90 €; ISBN 3-531-14193-7Linksextremistische Parteien in Europa nach 1990. Ursachen für Wahlerfolge und -misserfolge
Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2012 (Extremismus und Demokratie 23); 506 S.; 74,- €; ISBN 978-3-8329-7553-1Politischer Extremismus 1. Formen und aktuelle Entwicklungen
Frankfurt a. M.: Verlag für Polizeiwissenschaft, Dr. Clemens Lorei 2007 (Die Blaue Reihe: Studienbücher für die Polizei); 452 S.; 24,90 €; ISBN 978-3-86676-007-3Linksextremismus. Eine unterschätzte Gefahr
Bonn: Bouvier Verlag 1996 (Schriftenreihe Extremismus & Demokratie 8); 483 S.; ISBN 3-416-02543-1Das Janusgesicht der PDS. Wähler und Partei zwischen Demokratie und Extremismus
Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2004 (Extremismus und Demokratie 9); 289 S.; 42,- €; ISBN 3-8329-0487-5Die unheilige Allianz. Die rechten und die linken Extremisten gegen Europa
Wien/Köln/Weimar: Böhlau Verlag 2015; 195 S.; 35,- €; ISBN 978-3-205-79574-2Linksextremismus in Deutschland. Eine kritische Bestandsaufnahme
Wiesbaden: Springer VS 2014; XIII, 248 S.; 24,99 €; ISBN 978-3-658-04506-7Demokratieschutz im Praxistest. Deutschlands Umgang mit extremen Vereinigungen
Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2015 (Münchner Beiträge zur politischen Systemforschung 6); 386 S.; 69,- €; ISBN 978-3-8487-2725-4Populismus – Extremismus – Terrorismus. Eine Einführung
Schwalbach/Ts.: Wochenschau Verlag 2014 (uni studien politik 57); 128 S.; 9,80 €; ISBN 978-3-89974994-6Gegen Staat und Kapital – für die Revolution! Linksextremismus in Deutschland – eine empirische Studie
Frankfurt a. M. u. a.: Peter Lang 2015 (Studien des Forschungsverbundes SED-Staat an der Freien Universität Berlin 22); XIII, 653 S.; 29,95 €; ISBN 978-3-631-66283-0Drei Gruppen der Neuen Linken auf der Suche nach der Revolution
Zürich: Seismo 1996; 152 S.; ISBN 3-908239-25-7
Repräsentation und Parlamentarismus